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Seelenmesse Zoltán Joó

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Zusammenfassung der Predigt zur Seelenmesse für Zoltán Joó:

Lesungen: 1 Thess 4,13-18 und Joh 11, 17-27

Als ich die 1. Mail mit der Nachricht von Zoltáns plötzlichem und überraschendem Heimgang erhielt, habe ich mich nach einer Schrecksekunde geärgert: ich habe mich über Zoltán geärgert und mir gedacht: Zoltán, was hast du da wieder angestellt?

Zoltán war ein sehr begabter und intelligenter Mensch. Wahrscheinlich liegt darin auch eine Gefahr: nämlich seine Begabungen nicht immer gut einzusetzen.

Zoltán wollte immer Priester werden: er gehörte zunächst dem "Pazmaneum", dem ungarischen Seminar in Wien an; dann dem Wiener Priesterseminar. Nach seiner Entlassung vollendete er das Theologiestudium in Deutschland, wo er auch arbeitete. Er verbrachte dann eine kurze Zeit in seiner Heimatstadt Budapest und kam als Praktikant nach Wien in die Pfarre Neuottakring. Hier hat er sich sehr wohl gefühlt. Er war gerne hier, auch im Pfarrteam, und hatte viele Kontakte. Er wurde wieder in das Priesterseminar aufgenommen. Auch in seinem 2. Jahr, wo er mehr im Seminar hätte sein sollen, war er lieber in der Pfarre.

Er suchte, ja brauchte den Kontakt zu den Menschen. Nicht zufällig war seine Tätigkeit in der Pfarre mit Kommunikation verbunden: er erneuerte die Homepage; oft versandte er E-Mails, um auf neue Berichte aufmerksam zu machen; dann arbeitete er auch bei der "Langen Nacht der Kirchen" mit; auch hier knüpfte er viele Kontakte; und er betreute und organisierte eine Saison lang den Punschstand; am Kirchenplatz hatte er wieder viele Gespräche.

Gute und tiefe Gespräche waren ihm sehr wichtig. Er war der Pfarre und allen Menschen hier sehr dankbar für alles, was sie ihm ermöglichten. Schließlich wohnte er in einer Wohnung in der Degengasse, die ihm jemand aus der Pfarre vermietete. Dort habe ich ihn vor einigen Wochen besucht: er war stolz auf seine neue Wohnung und fühlte sich sehr wohl. Er unterrichtete Religion an 2 Schulen. Nach dem Abschluss des religionspädagogischen Studiums begann er das Unterrichtspraktikum.

Das letzte Jahr war für ihn sehr schwer: er war aus dem Seminar entlassen worden. In dieser Zeit wirkte er auf mich desorientiert; er wusste nicht, wie es weitergehen sollte. Er verstand es nicht.

In der letzten Zeit hat er sich wieder erfangen: er war froh und glücklich über seine Wohnung und seinen Beruf. Das Ziel, Priester zu werden, hat er nie aufgegeben. Wir unterhielten uns darüber, ob es Möglichkeiten für ihn geben könnte.

Zoltán war wohl auch ein einsamer Mensch. Er war schwierig, eckte an. Er lebte sein Leben voll aus, oft am Limit, oft überschritt er Grenzen: die letzte Grenzüberschreitung kostete ihn das Leben.

Wir müssen uns fragen, ob wir für Zoltán genug da waren. Ja, er war ein anspruchsvoller Mensch, er stellte Ansprüche.

Heute können wir uns etwas von Zoltán mitnehmen: er würde uns wahrscheinlich sagen, dass wir (Priester, Familien, Pfarrgemeinde) zusammenstehen sollen, aufeinander achten und einander nicht im Stich lassen. Das ist etwas, was wir von Zoltán lernen und uns mitnehmen können.

Text: Peter Fiala
Fotos: Uschi Meißl

Gottesdienstzeiten

Täglich um 18:30 Uhr

Samstag und vor Feiertagen: 18:30 Uhr Vorabendmesse

Sonn- und Feiertag: 09:30 und 18:30 Uhr

Jeden Sonntag 12:00 Messe nach byzantinischem Ritus

Beichtgelegenheit: Sonntag vor der 9:30 Messe, Donnerstag 19:00 bis 19:30 Uhr

Rosenkranz: täglich 17:45 Uhr

Eucharistische Anbetung: Donnerstag 19:00 – 19:30 Uhr

© Pfarre Neuottakring

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