Treffen der Pfarrgemeinderäte
Mittwoch, 5. November 2014
Am 5. November kamen die Pfarrgemeinderäte von Alt- und Neu-Ottakring zu einem Gedankenaustausch zusammen. Ein historisches Ereignis mit Folgen - vielleicht.
Die Initiative dazu ging von Neu-Ottakring aus und das Treffen mit uns Alt-Ottakringern war das erste einer geplanten Folge von Treffen mit den Nachbar- und Dekanatspfarren. Hintergrund dazu ist der pastorale Prozess "Pfarre Neu" in dem sich mehrere bisherige Pfarren als Gemeinden zu einer "Pfarre Neu" zusammenfinden sollen. Um eine solche Verbindung eingehen zu können, muss man wissen wer die anderen sind und wie sie denken. Die Pfarrgemeinderäte kennen die Eigenheiten, die ihrer Pfarre mitbringt und es ist daher sinnvoll, wenn sie einander kennnenlernen und ihre Ansichten austauschen. Und das ist geschehen.
Schon beim Betreten des Saales gab es für uns aus Alt-Ottakring eine Überraschung. Wir waren auf Leute gestoßen, die wir zum Teil kannten, aber keine Ahnung hatten, dass sie im Pfarrgemeinderat der Nachbarpfarre sitzen. Warum sage ich das, weil es eigentlich betrüblich ist, wie wenig wir voneinander wissen.
Nach einer Vorstellungsrunde wurde das Kennenlernen noch intensiver, durch das Gespräch in drei Arbeitsgruppen. Die vorbereiteten Themen waren "Gelebter Gottesdienst!?" mit dem Schwerpunkt der Gestaltung der Liturgie, "Glaube wirkt!?" mit der Frage nach der Verkündigung und Mission auch im eigenen Umkreis und "Glaube lebt!?" mit der Frage nach der Lebendigkeit der eigenen Pfarre. Das Rufzeichen hinter jeder Frage steht für "Was gelingt uns?" das Fragezeichen "Was bereitet uns Schwierigkeiten?" Wie ein Wunder, obwohl die Gruppeneinteilung in freier Wahl nach eigenem Interesse erfolgte, saßen in jeder Gruppe etwa gleich viele Leute und auch die Zugehörigkeit zu den beiden Pfarren war ausgewogen.
Was ist dabei herausgekommen? Beide Pfarren stehen, in manchen Fällen vielleicht in unterschiedlicher Graduierung, vor denselben Problemen. Es seien nur ein paar genannt: wenige Junge, selbst der Nachwuchs der Mitarbeiter kommt nicht, die Mitarbeiter sind überaltert und es wachsen kaum neue nach, der Messbesuch ist rückläufig. Andererseits ist auch Positives zu vermerken, wer sich heute zum Glauben und zur Kirche bekennt tut es aus Überzeugung und nicht aufgrund des sozialen Drucks, es gibt immer noch Momente in denen die Kirche "voll" ist, z.B. zu Weihnachten oder Ostern, es gibt Aktivitäten, die ein Zusammenwachsen über die Pfarrgrenzen zeigen wie gemeinsame Jugendmessen für das gesamte Dekanat oder der Dekanatskreuzweg.
In dieser Runde des gemeinsamen Nachdenkens kamen wir uns schon näher und beim abschließenden Imbiss tauten die Teilnehmer dann wirklich auf und es ergaben sich nette Gespräche.
Das Treffen war kein Einstieg in Koalitionsverhandlungen in Hinblick auf eine "Pfarre Neu", wie auch der Herr Dechant bei der Begrüßung bemerkt hat, sondern ein Kennenlernen. Egal was die Zukunft auch bringen wird, wir haben uns "beschnuppert" und festgestellt, dass wir uns, wie man in Wien so sagt, "riechen" können..
Danke für diese Erfahrung.
