Einheit und Frieden: Leo XIV. beginnt sein Pontifikat
Am 21. April 2025 teilte Kardinal Kevin Farrell, Camerlengo der Heiligen Römischen Kirche, den Tod von Papst Franziskus mit. Der Pontifex starb um 7:35 Uhr an den Folgen eines Schlaganfalls, der zu einem endgültigen Herzversagen führte. Franziskus wurde 88 Jahre alt und ging als erster Papst lateinamerikanischer Herkunft in die Geschichte ein. Seit März 2013 hatte er fast zwölf Jahre den Heiligen Stuhl geführt. Sein Vorgänger Benedikt XVI. war der erste Papst seit fast sechs Jahrhunderten, der sein Amt noch zu Lebzeiten freiwillig niederlegte - aus gesundheitlichen Gründen.
Gemäß seinem Wunsch wurde Papst Franziskus nicht im Vatikan, sondern in Rom beigesetzt, was seit über hundert Jahren keinem Pontifex mehr zuteilwurde. Am 18. Mai folgte im Vatikan die Inthronisation seines Nachfolgers, Papst Leo XIV. Tausende Gläubige füllten den Petersplatz, um den neuen Papst zu begrüßen. Dieser zog im Papamobil durch die Menge und spendete den Anwesenden seinen Segen. Im Anschluss betrat er den Petersdom und erhielt dort die traditionellen Insignien des Papsttums.
Das erste Symbol war der Fischerring - ein goldenes Siegel, das den heiligen Petrus, den ersten Papst und Fischer, darstellt. Er markiert den Beginn und das Ende eines Pontifikats und wird nach dem Tod eines Papstes vom ranghöchsten Kardinal zerstört. Das zweite Symbol war ein Pallium aus Schafwolle, das die Aufgabe des Papstes als Hirte verdeutlicht und ihm vor Beginn der Messe umgelegt wurde.
In seiner Antrittsrede sprach Leo XIV. über die Einheit der Kirche. Er erklärte, den Gläubigen durch "Liebe und Einheit" dienen zu wollen und hob außerdem die Notwendigkeit eines "gerechten Friedens" in der Welt, vor allem in der Ukraine hervor.
Das Konklave zur Wahl des neuen Papstes begann am Nachmittag des 7. Mai. 133 wahlberechtigte Kardinäle legten ein Schweigegelübde ab, bevor sich die Türen der Sixtinischen Kapelle schlossen. Am selben Abend stieg schwarzer Rauch auf - ein Zeichen, dass noch keine Einigung erzielt worden war. Auch am Morgen des 8. Mai blieb der Wahlgang ergebnislos. Erst beim dritten Wahlgang stieg weißer Rauch auf und kündigte die erfolgreiche Wahl an.
Am Abend des 8. Mai fiel die Entscheidung: Die Kardinäle wählten den 69-jährigen Amerikaner Robert Francis Prevost zum 267. Papst, der den Namen Leo XIV. annahm. In seiner ersten Ansprache auf dem Petersplatz gedachte er Papst Franziskus und rief dazu auf, dessen Vermächtnis in Ehren zu halten. Leo XIV. wurde 1955 in Chicago geboren. Er studierte Theologie und erwarb in Rom ein Lizenziat im Kirchenrecht. Ein wesentlicher Teil seines Wirkens führte ihn nach Südamerika: Zehn Jahre war er Missionar in Peru, später, von 2014 bis 2023, Bischof von Chiclayo. Im September 2023 ernannte ihn Papst Franziskus zum Kardinal. Es wird erwartet, dass er die von seinem Vorgänger begonnenen Reformen fortsetzt.
Beten wir für den neuen Papst Leo XIV., dass er die Einheit der Kirche stärkt und die Gläubigen im Glauben führt und dass er sich für Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität in der Welt einsetzt.