Friedenslichtfeier
Samstag, 10. Dezember 2011
Die Vorbereitungen für diese Feier begannen schon vor einem halben Jahr und doch fieberte alles auf diesen Termin hin: Die ökumenische Friedenslichtfeier anlässlich der Aussendung des Lichtes in die Welt.
Die Lichtfeier wird seit rund 22 Jahren jedes Jahr in einer anderen Kirche in Wien, auch wechselnd in den Konfessionen, abgehalten. Zum 25. Jubiläum der Aktion des ORF Friedenslichts aus Bethlehem hatte man schon Anfang des Jahres die Familienkirche in Neuottakring ausgewählt. Bei dieser Feier, die immer 2 Wochen vor Weihnachten stattfindet, holen sich Pfadfinderdelegationen das Licht, um es in Lichtstafetten in ihre Länder zu bringen.
Bereits ab 8.00 Uhr begannen die Vorbereitungen in und vor der Kirche: Tische, Zelte, Stände draußen, sowie Lichtanlage, Dekorationen, Instrumente und Podeste für die Laternen drinnen im Kirchenraum wurden aufgebaut.
Gegen 12.00 Uhr fanden sich die ersten Delegationen aus Spanien und Polen auf dem Familienplatz ein, und nach und nach kamen sie von allen Seiten auf den Platz. Mit ihren Fahnen und den jeweils speziell gestalteten Laternen mischten sich Pfadfinder aus Italien mit Niederländern, begrüßten sich Delegationsmitglieder aus der Ukraine und Großbritannien.
Neben der Kirche, beim Fußballgitter, sammelten sich die Fahnenabordnungen der teilnehmenden Länder und gaben dort ein buntes Bild ab. Deutsche Fahnen neben ungarischen und tschechischen, belgischen und schweizerischen. Insgesamt waren fast 20 Nationen aus Europa und Übersee vertreten. Um 14.00 Uhr, die Kirche war bereits bis auf den letzten Platz gefüllt und die Jugendlichen besetzten auch den Boden des Mittelgangs und der Seitenschiffe, zogen die Fahnendelegationen gemeinsam zum Altarraum vor. Die am weitesten gereiste Delegation aus Argentinien führte den Zug an.
Nach Begrüßungsworten von Vertretern des ORF und des Bundesverbandes der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs (PPÖ) bereiteten sich die rund 2000 TeilnehmerInnen der Lichtfeier mit stimmungsvollen Texten und Liedern, begleitet von einer Pfadfindermusikgruppe, auf die Ausgabe des Lichtes vor. Dem ökumenischen Gottesdienst standen der Vizepräsident der Stiftung "Pro Oriente", Kanonikus Universitätsprofessor Rudolf Prokschi, sowie Reverend John Dunbar Koch von der Anglikanischen Kirche, sowie Oberkirchenrätin Hannelore Reiner von der evangelischen Kirche und Dr. Ioan Moga von der rumänisch-orthodoxen Kirche vor. Reverend Koch erklärte in seiner Predigt, überall dort, wo Hoffnung in Situationen von Krieg, Krankheit, Leid, Angst und Not gebracht werde, werde Jesus Christus zum "Licht der Welt". Mit der Verteilung des Friedenslichts würden die Pfadfinder das Licht Gottes weitergeben. Sie gäben Zeugnis von dem, was zu Weihnachten in Bethlehem geschehen sei.
Dann wurden endlich die Vertreter der Delegationen mit ihren Laternen länderweise aufgerufen. Das heurige Friedenslichtkind des ORF OÖ, die 11-jährige Sarah Schinwald, steckte die Kerzen an, während die jeweilige Delegation eine Fürbitte oder Grußadresse, oft in der eigenen Sprache, an die Mitfeiernden richteten. Da wurde der weltumspannende Geist dieser Friedensaktion so richtig spürbar.
Nach dem Ende der Aussendungsfeier strömten die jugendlichen Pfadfinder und Pfadfinderinnen mit ihren Laternen auf den Familienplatz, wo von den erwachsenen Mitgliedern unserer Pfadfindergruppe eine Agape vorbereitet war und bei der man (auch zu Gunsten des Pfarrsaals) warmen Punsch und Tee ordern konnte. Das bunte Sprachengewirr und ein friedliches Miteinander beeindruckte auch viele Neuottakringer, darunter auch unser Pfarrer und Mitglieder des Pfarrgemeinderates, die es sich nicht nehmen ließen, dieses einmalige Ereignis aus nächste Nähe mitzuerleben.
Im Anschluss brachten die Vertreter der Pfadfinderverbände das Licht übers Wochenende mit Zügen, Bussen und PKWs und auch Flugzeugen von Wien in ihre Heimatländer, u.a. Argentinien, USA, Russland, Rumänien, Frankreich und die Slowakei.
Das Friedenslicht aus Bethlehem wird am 24.12. am Ende der Kindermette (Beginn 16.00 Uhr) heuer schon zum 20. Mal durch die Pfadfindergruppe an alle Mitfeiernden ausgegeben.
